Montag, Oktober 15, 2012

Interreligiöser Rundbrief .. Nr. 2012-10 (15.10.2012)


Interreligiöser Rundbrief für Bonn und Umgebung  Nr. 2012-10 (15.10.2012)

Inhalt

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Editorial


Liebe Leserinnen und Leser,
eigentlich wollte ich diesen Rundbrief mit einem Zitat von Hans Bemmann beginnen, dessen Bücher „Stern der Brüder“ und „Erwins Badezimmer oder die Gefährlichkeit der Sprache“ ich gerade mal wieder gelesen habe, fand das gewünschte Zitat jetzt aber nicht. Im Internet gibt es zwar auch Bemmann-Zitatesammlungen, aber da fiel mir das Zitat von Mutter Theresa ein, das mir Martin Sagel aus Kerpen kürzlich zuschickte. Das trifft, was ich oft denke, wenn mal wieder eine Anti-Demo stattfindet. Es gibt so viele Anti-Demos und so wenige Pro-Demos, und wenn doch, dann von Pro-NRW und Konsorten, die je eigentlich doch wieder Anti sind. Dabei ist es doch viel gesünder, für etwas zu sein, und macht letztlich krank, immer das zu betonen, wogegen man ist.
Für das Inhaltsverzeichnis über dem Editorial waren 100% der Leserinnen und Leser, die meine diesbezügliche Frage beantwortet haben. In absoluter Zahl wiedergegeben: 2. Von über 300 Empfängerinnen und Empfängern des Interreligiösen Rundbriefes haben zwei meine Frage beantwortet. Und die beiden wohnen gar nicht mal in Bonn und Umgebung, sondern der eine in Basel und die andere in Lübeck. Egal. Ich richte mich gerne nach diesen beiden Wünschen.

Eine andere Überraschung erlebte ich  durch eine Dame, die den Interreligiösen Rundbrief kennt und mag, obwohl sie bisher gar nicht im Verteiler war. Sie kennt ihn aus dem Internet, wo man ihn unter http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/ findet. Und dass diese Dame dann auch noch das Editorial für lesenswerter hielt als die anderen Bestandteile, freute mich sogar ein wenig.
Haben Sie vielleicht am Sonntag auch den Sprung von Felix Baumgartner aus dem Weltall gesehen? Abgesehen von der Spannung und der Bewunderung für den Mut und die Tat selber kam mir aber noch ein anderer Gedanke: Er sprang aus etwa 39 km Höhe, fast fünfmal so hoch wie der Mt. Everest. Dort oben in der Stratosphäre kann kein Mensch ohne Schutzanzug leben. Dabei ist es doch gar nicht hoch. 39 km, das ist ungefähr die Entfernung von Bonn nach Andernach. Was für eine dünne Hülle ist doch diese Atmosphäre! Es ist geradezu wie ein Bodennebel, der sich da eng an unseren Planeten anschmiegt. In diesem dünnen Gasreifen leben wir und können nicht anders. Und wie gehen wir damit um?
Und wie gehen wir miteinander um? Nadja Thelen-Khoder will jedenfalls gut umgehen mit ihren oder unseren muslimischen Geschwistern, wie sie in ihrem „offenen Brief an meine Brüder im Glauben“ schreibt. Gut umgehen mit den Mitmenschen wollen auch die Teilnehmer des Wettbewerbs „Musik für den Frieden“, dessen Gewinner am 22.9. in Bonn gekürt wurden. „Willkommen, wer immer du bist“ war ja der Slogan der diesjährigen interkulturellen Woche. Pfarrer Wolfgang Wallrich hat diesen Gruß in seiner Predigt beim IKW-Eröffnungsgottesdienst biblisch begründet. 2011 tagte die Interreligiöse Arbeitsstelle INTR°A in Duisburg-Marxloh zum Thema „Die Bildungsverantwortung der Religionen“ und verlieh Annette Esser den Projektpreis zur Komplementarität der Religionen für das von ihr und anderen gegründete Scivias-Institut für Kunst und Spiritualität. Darüber habe ich geschrieben und den Text mit Fotos von der eindrucksvollen Merkez-Moschee versehen. So etwas Großes will die DITIB in Bonn nicht errichten, aber dennoch legte sie am 29.9. den Grundstein für ihre neue Moschee am Hochstadenring, wovon ich auch kurz berichte. In Bonn-Tannenbusch geht diese Woche die Aussttellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ zu Ende, die dieses Jahr schon zum zweiten Mal in Bonn zu sehen war. Almut Schubert und ich berichten von den Eröffnungsfeiern beider Male. Neu eröffnet ist die Ausstellung „Muslime in Deutschland“ im Haus der Geschichte in Bonn. Dort war ich auch zugegen, lauschte einem Podiumsgespräch und sprach mit einer Fotografin.

An neuen Veranstaltungshinweisen bieten sich die Themen „Religion und Sexualität“, „Islamischer Religionsunterricht“, „Junge Muslime in Gefahr – Salafismus in Deutschland“ und „Islampolitik in Europa“. Also Islam zu Anderem 4:1, wobei es bei dem Sexualitätsthema zunächst um das Beschneidungsurteil von Köln geht, was ja auch zum Teil ein Islam-Thema ist. Bevor ich 1993 mit dem Studium der Religionswissenschaft begann riet mir ein Onkel, mich mit dem Islam zu beschäftigen, das werde ganz aktuell. Recht hatte er!

Gerade fällt mir ein, dass ich einen Hinweis auf den Kongress „Wertedialog“ in Köln am 26.-28.11. vergessen habe. Ich werde ihn demnächst auf www.migrapolis-deutschland.de stellen. Sie finden ihn aber auch hier: http://caritas.erzbistum-koeln.de/export/sites/caritas/caritas/_galerien/material/kongress-wertedialog.pdf
 Nun aber stöbern Sie sich mal durch den Rundbrief. Meinen Schlussgruß finden Sie ganz unten.
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I.)                    Textbeiträge:


I.1.) Offener Brief an meine Brüder im Glauben von Nadja Thelen-Khoder


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Bismillah ir rahman ir rahim! Im Namen des barmherzigen Gottes!

Immer wieder sind mir Menschen begegnet, die sich verschiedenen Religionsgemeinschaften zugehörig wussten, die sich konfessionell gebunden fühlten und mir die Ehre gaben, mich an ihren Traditionen, Riten und Gebeten teilnehmen zu lassen.

Und ich betete mit ihnen gemeinsam in ihren Kirchen, Synagogen, Moscheen und Cems (weiter habe ich es bisher nicht gebracht), und überall fühlte ich mich geborgen, war zuhause in der Nähe unseres Gottes, unserer Welt, unseres Glaubens, unserer Natur, unserer Liebe, unserer Freundschaft, unserer Menschlichkeit – kurz: unserer gemeinsamen Religion.

Die Religion kennt keine Unterschiede – für Gott sind alle Menschen gleich.
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I.2.) Musik für den Frieden – Friedenskonzert am 22.9.2012 in Bonn


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Sbu: Sibusiso Mkhize und Lyric Dan. Foto © Schmiedel.
Die Deutsche Friedensgesellschaft / Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) Bonn-Rhein-Sieg hatte zu einem Friedensliederwettbewerb aufgerufen.

30 Solisten und Bands vom Allgäu bis Hamburg, von Liedermachern bis HipHop-Rappern folgten dem Aufruf, zehn davon präsentierten ihre Songs am 22. September in der Gesamtschule Bonn-Beuel einem leider recht kleinen Publikum.

Die Jury vergab den 1. Platz an das Münsteraner HipHop-Duo Sbu, bestehend aus Sibusiso Mkhize und Lyric Dan (beides Künstlernamen). Auf Platz 2 ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1131#c6818
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I.3.) „Willkommen, wer immer Du bist“.  Predigt von Pfarrer Wolfgang Wallrich am 23.9.2012 in der Kreuzkirche Bonn im Gottesdienst zur Interkulturellen Woche 2012


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Pfarrer Wolfgang Wallrich
Predigttext des 16. Sonntags nach Trinitatis:
Apostelgeschichte 12,1-17 :
(1)   Um jene Zeit aber legte Herodes, der König, Hand an einige von der Gemeinde, sie zu mißhandeln;
(2) er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert.
(3) Und als er sah, daß es den Juden gefiel, ließ er weiterhin auch Petrus festnehmen - es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote -.
(4) Den setzte er auch, nachdem er ihn ergriffen hatte, ins Gefängnis und übergab ihn an vier Abteilungen von je vier Soldaten zur Bewachung, wobei er beabsichtigte, ihn nach dem Passah dem Volk vorzuführen.
(5) Petrus nun wurde im Gefängnis verwahrt; aber von der Gemeinde geschah ein anhaltendes Gebet für ihn zu Gott.
(6) Als aber Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Soldaten, gebunden mit zwei Ketten, und Wächter vor der Tür verwahrten das Gefängnis.
(7) Und siehe, ein Engel des Herrn stand da, und ein Licht leuchtete im Kerker; und er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn und sagte: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von den Händen.
(8) Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und binde deine Sandalen unter. Er aber tat es. Und er spricht zu ihm: Wirf dein Oberkleid um und folge mir.
(9) Und er ging hinaus und folgte und wußte nicht, daß es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; er meinte aber, eine Erscheinung zu sehen.
(10) Als sie aber durch die erste und die zweite Wache gegangen waren, kamen sie an das eiserne Tor, das in die Stadt führte, das sich ihnen von selbst auftat; und sie traten hinaus und gingen eine Straße entlang, und sogleich schied der Engel von ihm.
(11) Und als Petrus zu sich selbst kam, sprach er: Nun weiß ich in Wahrheit, daß der Herr seinen Engel gesandt und mich gerettet hat aus der Hand des Herodes und aller Erwartung des Volkes der Juden.
(12) Und als er das erkannte, kam er an das Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten.
(13) Als er aber an die Tür des Tores klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode herbei, um zu horchen.
(14) Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete sie vor Freude das Tor nicht; sie lief aber hinein und verkündete, Petrus stehe vor dem Tor.
(15) Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Sie aber beteuerte, daß es so sei. Sie aber sprachen: Es ist sein Engel.
(16) Petrus aber fuhr fort zu klopfen. Als sie aber aufgetan hatten, sahen sie ihn und waren außer sich.
(17) Er aber winkte ihnen mit der Hand, zu schweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt habe; und er sprach: Berichtet dies Jakobus und den Brüdern! Und er ging hinaus und zog an einen anderen Ort. Ende des Königs Herodes (Agrippa I.).
 
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I.4.) Die Bildungsverantwortung der Religionen. INTR°A-Jahrestagung, Verleihung des INTR°A-Projektpreises für Komplementarität der Religionen und Besuch der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh am 25.09.2011. Bericht und Fotos von Michael A. Schmiedel

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Unter den Kuppeln der Merkez-Moschee.

Die Interreligiöse Arbeitsstelle INTR°A in Nachrodt bei Iserlohn lädt jedes Jahr zu einer Jahrestagung ein, in deren Rahmen sie den Preis für Interreligiöse Komplementarität verleiht.  2011 fand die Tagung in Duisburg-Marxloh statt und zwar in der DITIB Begegnungs- und Bildungsstätte an der berühmten großen Merkez-Moschee, die bei der Gelegenheit auch besichtigt werden konnte.

Schon die Bahnfahrt von Siegburg nach Duisburg – abgesehen davon, dass sie mich als Eisen- und Straßenbahnfan begeisterte – zeigte mir, wie nicht nur christliche Kirchen, sondern auch muslimische Moscheen unsere Landschaft mittlerweile prägen, denn ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2319
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I.5.) Grundsteinlegung der DITIB-Moschee in Bonn

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Der Muezzin der DITIB-Euskirchen-Gemeinde beim Gotteslob in Bonn. Foto © Schmiedel.


Am 29.09.2012 wurde in Bonn am Hochstadenring der Grundstein für die neue DITIB-Moschee gelegt. Die Gemeinde feierte mit ihren Nachbarn den lang ersehnten Tag mit einer Reihe von Festreden.
Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch rümpfte die Nase, ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1185#c6856
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I.6.) Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos. Eröffnung der Ausstellung in Bonn-Tannenbusch am Donnerstag 20.09.2012  in der Thomas-Morus-Begegnungsstätte der Caritas im Rahmen der Interkulturellen Woche 2012 in Bonn. Sowie ein Rückblick auf den Eröffnungsvortrag zur Ausstellung im Haus Mondial in Bonn am 29.02.2012


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Die Tafel zur Goldenen Regel. Foto © Schmiedel.

Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres war die Ausstellung „Weltreligionen-Weltfrieden-Weltethos“ von der Stiftung Weltethos zu Gast in Bonn. Sie besteht aus zwölf Tafeln, auf denen sechs Weltreligionen (Hinduismus, Chinesische Religion, Judentum, Buddhismus, Christentum und Islam) und sechs ethische Grundprinzipien (Menschlichkeit, die Goldene Regel, Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaft von Mann und Frau) vorgestellt werden und kann bei der 1995/96 gestifteten Stiftung Weltethos ausgeliehen werden. Im Februar konnte man sie im Haus Mondial der Caritas in der Fritz-Tillmann-Straße sehen und nun im September in der Thomas-Morus-Begegnungsstätte der Caritas in der Oppelnerstraße.


Über die Eröffnung der Letztgenannten berichtet Almut Schubert


In der Begrüßung der zirka 30 Gäste betonten Gabriele Al-Barghouthi und Karl Wilhelm Starcke vom Caritas Verband Bonn, dass diese Ausstellung ein Zeichen setzten solle ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2327 
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I.7.) Muslime in Deutschland - Ausstellungseröffnung im Haus der Geschichte in Bonn

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Die Fotografin Feriel Bendjama vor ihrem Selbstbildnis. Foto © Schmiedel.
Im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn wurde am 12.10.2012 die U-Bahn-Ausstellung "Muslime in Deutschland" eröffnet. Der Präsident des Hauses der Geschichte Prof. Dr. Hans Walter Hütter interviewte im Eingangsbereich von der U-Bahn her Dr. phil. Hıdır Çelik über seine Migrationsgeschichte und seine Einstellung zum Islam. Çelik kam als Sechszehnjähriger nach Deutschland, fing ein Maschinenbaustudium an, arbeitete gewerkschaftlich und studierte dann noch Politikwissenschaft und Soziologie, worin er auch promovierte. Er stammt zwar aus der Türkei, ist aber ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1185#c6892

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II.)               Veranstaltungshinweise


II.1.) Bonn: Religion und Sexualität - Ringvorlesung 16.10.2012 - 22.01.2013

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Das Zentrum für Religion und Gesellschaft der Universität Bonn bietet im Wintersemester 2012/13 eine Ringvorlesung zum Thema "Religion und Sexualität" an.
Sie beginnt am 16.10. um 18.30 Uhr mit dem Thema "Das Beschneidungsurteil von Köln und die Folgen" im HS I des Uni-Hauptgebäudes.
Die weiteren neun Termine sind dann fast wöchentlich dienstags um 19.30 Uhr im HS XV. bis zum 22.01.2013.
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II.2.) Bonn: Veranstaltung zum Islamischen Religionsunterricht am 22.10.2012


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Dialog-Interessierte,

mit Beginn dieses Schuljahres wurde in NRW der Islamische Religionsunterricht eingeführt.
An manchen Schulen konnten muslimische  SchülerInnen schon vorher am Fach Islamkunde teilnehmen.
Was hat sich verändert? Welche Inhalte hat das neue Fach? Wer erhält Islamischen Religionsunterricht, wer erteilt ihn?

Herr Bernd Ridwan Bauknecht wird im Dialogkreis das Fach Islamischer Religionsunterricht vorstellen und ist bereit, die Fragen, die wir dazu haben, zu beantworten.
Viele muslimische Eltern aus Lannesdorf und Mehlem kennen Herrn Bauknecht, weil er seit vielen Jahren das Fach Islamkunde in einigen Schulen unterrichtet hat. Er erteilt jetzt das Fach Islamischer Religionsunterricht.
Er hat Sozial- und Islamwissenschaft (M.A.) studiert und ist Einzelmitglied der Deutschen-Islam-Konferenz.

Bitte merken Sie den Termin vor:
Montag, 22. Oktober 2012, abends.

Ort und genaue Uhrzeit werden noch  mitgeteilt.

Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Thissen

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II.3.) Bonn: Junge Muslime in Gefahr - Salafismus in Deutschland am 3.11.2012

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Anbei ein Veranstaltunghinweis für die Veranstaltung "Junge Muslime in Gefahr - Salafismus in Deutschland" am 3. Nov. in Bonn, 10-17 Uhr im Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, 53721 Bonn.

Unsere Gesellschaft braucht ein gemeinsames Konzept gegen Extremismus (jeglicher Couleur). Wir hoffen mit dieser Tagung einen Grundstein legen zu können. Es soll niemand angeprangert werden, es ist keine Diskussion über den Islam, vielmehr soll eine sachliche Auseinandersetzung stattfinden, die an einer Lösung orientiert ist.

Zur Tagung sollte man sich bis zum 19.10. anmelden (-> siehe Flyer).

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Ridwan Bauknecht

Islam- und Sozialwissenschaft, M.A.
Lehrer für Islamkunde und Islamischen Religionsunterricht
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II.4.) Gummersbach: Islampolitik in Europa am 23.-25.11.2012


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Das Seminar findet vom 23.-25. November 2012 in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach statt.

Die politische Dimension des Islam in Europa ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Und zwar nicht erst seit 9/11, sondern bereits seit vielen Jahrzehnten. Europaweit drehen sich die Fragen um Moscheebau, Imam-Ausbildung sowie die Lehre des Islam an Schulen, Universitäten und in Vereinen. Allzu oft verhindern scharfe Angriffe und religiöse Ressentiments eine sachliche Auseinandersetzung.

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II.5.) Köln: Kongress Wertedialog am 26.-28.11.2012

Gerade fällt mir ein, dass ich einen Hinweis auf den Kongress „Wertedialog“ in Köln am 26.-28.11. vergessen habe. Ich werde ihn demnächst auf www.migrapolis-deutschland.de stellen. Sie finden ihn aber auch hier: http://caritas.erzbistum-koeln.de/export/sites/caritas/caritas/_galerien/material/kongress-wertedialog.pdf

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Schlusswort


Nun möchte ich zum Schluss doch einmal den Hans Bemmann zu Wort kommen lassen: Albert, die Hauptperson in „Erwins Badezimmer“ wird von einem Beamten der  Sprachüberwachungsbehörde verhört. Diese Behörde frönt der Ideologie, dass Sprache eindeutig zu sein habe und verhaftet Menschen, die sich nicht daran halten. Der Beamte fragt also:

„‘In wessen Auftrag handeln Sie?‘
`Handeln?` fragte ich gedehnt, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Um ehrlich zu sein: Ich hatte Angst, Angst um mich selber, und auch dafür, dass ich durch irgendeine unüberlegte Äußerung meine Freunde verraten könnte. In diesem Augenblick musste ich an Helmut/Melhut denken und versuchte mir vorzustellen, wie er jetzt antworten würde. `Handeln?‘, wiederholte ich mit allen Anzeichen des Erstaunens. `Mit wem soll ich gehandelt haben? Ich betreibe überhaupt keinen Handel?`“
Dieses Zitat von S. 119f. der Ausgabe von 1984 (Edition Weitbrecht im Thienemanns Verlag) zeigt, wie uneindeutig Sprache ist oder sein kann. Das zu erkennen ist die beste Medizin gegen Schriftfundamentalismus: „Das, was wirklich ist, kann man mit Wörtern ohnehin immer nur annähernd beschreiben; ein Wort ist eben nie genau die Sache selber.“ (aus demselben Buch, aber zitiert nach: http://www.worte-projekt.de/bemmann.html)  
Ich kann Bemmanns Bücher nur empfehlen. Sie führen einen auf unterhaltsame Weise ein in einen sehr liebevollen Umgang mit Sprache, Freiheit und dem Leben überhaupt.
Herzliche Grüße,
Ihr Michael A. Schmiedel
Religions for Peace Bonn/Köln & BIM e.V. - MIGRApolis Deutschland
www.religionsforpeace.de
www.bimev.de
www.migrapolis-deutschland.de






Mittwoch, Oktober 10, 2012

Zwischenrundbrief 10.10.2012


Liebe Aktive im Interreligiösen Miteinander in Bonn und Umgebung,


morgen Abend (11.10.) treffen wir uns wieder zum Interrel. Gesprächskreis bei Lioba von Lovenberg, Argelanderstraße 6, 53111 Bonn um 19.30 Uhr. Wir freuen uns über rege Teilnahme. Sinn und Zweck des Interreligiösen Dialogs sollen uns heute beschäftigen.


Ich hänge Euch mal den neuen MIGRApolis-Newsletter an, der heute Nachmittag offiziell raus geht. Bartosz muss ihn noch vorher lesen. Darin befinden sich zwei interreligiös interessante Veranstaltungshinweise über die Ausstellung „Muslime in Deutschland“ im Haus der Geschichte und die ZERG-Ringvorlesung „Religion und Sexualität“ in der Uni Bonn. Vgl. auch hier: http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1605#c6867


Auch darin findet Ihr eine Kurzmeldung zur Grundsteinlegung der neuen DITIB-Moschee in Bonn. Vgl. auch hier: http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1185#c6856


Letzte Woche habe ich übrigens einen Bericht über die letztjährige INTR°A-Tagung inklusive der Verleihung des Projektpreises für die Komplementarität der Religionen an Annette Esser und einigen Fotos der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh ins Netz gestellt. Den findet Ihr hier: http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2319


Eigentlich sollte das ja alles in einen ordentlichen Interrel. Rundbrief, aber das schaffe ich nicht so mal eben nebenbei. Und wenn ich die Termine so kurzfristig reinkriege, geht es eben nicht so, wie ich es lieber hätte.


Übrigens findet ihr die Interreligiösen Rundbriefe auch hier: http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/ Mir wurde erst kürzlich bewusst, dass er dort auch von Menschen gelesen wird, die nicht im E-Mail-Verteiler sind.


Herzliche Grüße,

Ihr/Euer Michael A. Schmiedel

Mittwoch, Oktober 03, 2012

Multiplikatorenschulung zur Qualifizierung und Professionalisierung von Migrantenorganisationen


Liebe Leserinnen und Leser!

Ich möchte auch gerne noch auf folgendes hinweisen:

Wir bieten im MIGRApolis-Haus der Vielfalt wieder eine Multiplikatorenschulung an, zur Qualifizierung und Professionalisierung von Migrantenorganisationen.
Die Termine werden vom 10.10. bis zum 12.12.2012 mittwochs von 17 bis 22 Uhr sein.

Vielleicht stößt das Angebot auf Ihr Interesse oder Sie kennen jemanden, an den Sie es weiter geben können. Die Teilnahme ist kostenfrei, wir bitten lediglich um eine Anmeldung.

Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2310

Auf Wunsch schicken wir Ihnen auch das Faltblatt zu.

Herzliche Grüßen,

Ihr Michael A. Schmiedel

PS: Vielleicht haben Sie heute eine offene Moschee besucht. Ich tat das zwar heute nicht, habe aber eben diesen Bericht ins Netz gestellt: http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2319&L=0%252523